携帯の思い出 - erinnerungen aus dem mobiltelefon

in japan, vielleicht mehr als in jedem anderen land, ist das 携帯電話 ("keitaidenwa" - mobiltelefon) omnipraesent. jedermann (jederfrau) hat eines und, ehrlich gesagt, bietet es im vergleich zu einem festanschluss einige vorteile.
ein mobiltelefon ist billiger als ein festanschluss, es hat einen coolness-faktor, den ein festanschluss einfach nicht bieten kann und mann/frau ist immer und ueberall erreichbar. ob nun das letzte argument ein segen oder ein fluch ist, das soll jeder fuer sich entscheiden.
das mobiltelefon begann seine karriere als genau das. ein telefon, mit das man ueberall mithinnehmen konnte, ein ersatz eines festanschlusses. mittlerweile ist es zu einer beachtlichen sammlung von funktionen herangewachsen. kameras, adressbuch, kalender, games und die neueren modelle sind zudem noch mit tv-funktionalitaet ausgeruestet, man kann damit im internet surfen und speicher ist auch noch genuegend eingebaut, so dass als naechstes vielleicht der mp3-player vom aussterben bedroht ist.
vor allem das surfen vom mobiltelefon aus wird stetig beliebter, nicht nur in japan, auch in frankreich, den u.s.a.und in anderen laendern, aber nur in japan ist die auswahl an abos und verschiedenen mobiltelefonen so gross, dass mobiltelefonmodellauswahlkaufberater eine berufslaufbahn sein koennte, wenn nur nicht die visitenkarten so klein waeren.
und so kommt es, dass ziemlich jedermann/frau ein mobiltelefon besitzt und waehrend dem stehen im zug, dem fahrrad fahren und zu anderen gelegenheiten am sprechen ist, spiele spielt, im web surft oder einfach sms schreibt (in japan "skymail" genannt).
natuerlich haben auch die meisten studenten ein mobiltelefon und ich hatte auch eines, obwohl ich es wohl nicht genug benuetzte um mein abo wirklich auszureizen. wie auch immer, nach 2.5 jahren hatten sich einige bilder angesammelt auf dem mobiltelefon und ich moechte hier eine auswahl an snapshots zeigen.

keitai no omoide
oktober 2004: karaoke mit fabio und einigen anderen leuten. fabio ist aus dem tessin (italienisch-sprachiger teil der schweiz wo alle deutschschweizer und deutsche aus der naehe hinfahren) und hat eine gesunde ist-mir-egal-einstellung. er bemuehte sich damals sehr in japan bleiben zu koennen und investierte viel zeit in die suche nach einer praktikumsstelle. ich frage mich, wo er jetzt wohl steckt.

keitai no omoide
oktober 2004: i-fan aus taiwan. eine klassenkameradin aus der aijp-klasse, in der ich anfangs war. ein nettes maedchen, aber es waere schoen gewesen, sie unter anderen umstaenden zu treffen. sie arbeitet momentan in einer japanischen firma in taiwan.

keitai no omoide
november 2004: dave aus der schweiz, als ich ihn fuer eine nacht im student village von yamasa untergebracht hatte. wie ueblich war er natuerlich spaet dran und rief um ca. 23:00 uhr an: "wuesstest du nicht einen ort, wo ich uebernachten koennte?"
er verbrachte eine ganze weile in japan und reiste kuerzlich durch china richtung japan. er unterhaelt einen lesenswerten blog in deutsch, englisch und gelegentlich franzoeisch und japanisch. hier geht's zu seinem blog

keitai no omoide
november 2004: natascha aus basel in der schweiz. auch eine klassenkameradin aus derselben klasse wie i-fan. sie wechselte in eine schule in kobe (wo 1995 damals das grosse erdbeben war) und seit daher habe ich nichts mehr von ihr gehoert.

keitai no omoide
november 2004: jamie aus new york. er ist wahrscheinlich der schueler, der bei yamasa am meisten geld ausgegeben hat. er war immer unterwegs auf skateboards, longboards, auf dem surbrett etc., hat aber auch extrem viel gelernt und gebueffelt. money, money, money... it's a rich man's world.
was ich zuletzt ueber ihn gehoert habe, ist dass er eine japanische freundin hat, welche aber momentan in australien weilt. und dass er deshalb nach australien geflogen (gesurft?) ist.

keitai no omoide
november 2004: jan aus frankreich. er mag parties, und zwar sehr. es gibt bilder, die's beweisen, aber ich habe leider keine. er arbeitete als unix/solaris-systemadministrator in der schweiz, bevor er nach japan kam. er ist nach der zeit bei yamasa nach tokio weitergezogen, wo er wahrscheinlich immer noch feiert.

keitai no omoide
januar 2005: armin aus deutschland. was soll ich sagen... die art wie er das buch haelt, sagt alles.
ich glaube nicht, dass er auch nur eine spur von boesartigkeit oder gemeinheit in sich hat. er kuemmert sich nicht das geringste um den korrekten gebrauch japanischer grammatik oder vokabular, aber er scheint damit durchzukommen.

keitai no omoide
februar 2005: sayo aus japan und chris'chen aus der schweiz. sayo ist eine ehemalige lehrerin bei yamasa und lebt jetzt in deutschland. sie litt ein zeitlang schwer unter der dreifachbelastung schule/teilzeitjob/distanzbeziehung, aber mittlerweilse scheint sie wieder gluecklich zu sein.
manchmal scheinen wir es nicht fertig zu bringen, mehr als drei woerter ohne spoettelei austauschen zu koennen, was manchmal schade ist. ich setze das mal auf die liste der neujahrsvorsaetze...

keitai no omoide
februar 2005: kaori aus japan und armin (siehe oben). kaori hat ein grosses interesse an sprachen und spricht neben japanisch auch englisch, chinesisch und ein wenig deutsch. sugoi!
sie haelt sich auch zwei hunde als haustiere, die ganz suess waeren wenn der eine keine schwache blase haette und der andere nicht mind. halbblind waere. manchmal ist das leben einfach nur gemein...

keitai no omoide
märz 2005: reika aus ungarn. wahrscheinlich das süsseste pyjama-foto von welt! nach ihrem studium bei yamasa ging sie zurück nach ungarn, wo sie jetzt englische geschichte unterrichtet. ein ziemlicher karrierewechsel. obwohl wir uns versprachen in kontakt zu bleiben, schaffen wir's irgendiwe nicht. vielleicht schickt sie mir ja ein wütendes mail nach diesem newsletter. besser als gar nichts ^_^

keitai no omoide
april 2005: sai aus taiwan. サイと言えば、ビール (sinngemäss: "stichwort sai: bier") - ich glaube nicht, dass man sai in weniger worten passender beschreiben kann. so weit ich weiss, ist sie noch in nagoya, wo sie eine reiseführerschule besucht. 頑張れ!

keitai no omoide
juli 2005: ein bild, dass ich kaori auf ihr mobiletelefon geschickth habe. es ist ein bild eines kerzenständers und darauf steht etwas wichtiges geschrieben, obwohl man es hier nicht lesen kann. dieses bild zu schicken bedeutete mir sehr viel - ich hoffe, es bedeutet ihr genau so viel, es zu erhalten.

keitai no omoide
august 2005: colin aus den u.s.a. ein grosser typ mit einem grossen herz, dem während der zeit in japan ein schlimmer unfall widerfuhr. aber er wurde schneller wieder gesund als japanische ärzte es ihm zutrauten. obwohl wir gut mitenandern auskommen wurden wir nie richtig freunde - dazu hätte ich mich mehr anstrengen müssen. er scheint momentan zwischen japan und thailand hin- und her zu pendeln.

keitai no omoide
august 2005: der biwa-see in japan. eine nette kurzreise in die gegend des biwa-sees. die gegend erinnerte mich an den zürichsee und umgebung. auf dem weg dorthin passierten wir die erinnerungsstätte an die schlacht bei sekuhara. oder war's sekigahara? irgendwie verwechsle ich die zwei immer ^_^ (der witz ist nur auf japanisch einigermassen lustig)

keitai no omoide
september 2005: stephanie aus singapore. sie war das kücken unserer klasse. nach ihrem studium bei yamasa arbeitete sie für ein jahr im internationale office bei yamasa. falls ein verbindung zwischen sai und bier besteht, dann muss es auch eine geben zwischen stephanie und naruto. oder bleach. oer sonst ein manga/anime. wilde sache. sie ging zurück nach singapur.

keitai no omoide
november 2005: ein still-leben zweier ach so allalltäglicher gegenstände, von denen beide lebensrettend sein können. im englischen sagt man "an apple a day keeps the doctore away" (zusatz fuer japan: und die brieftasche leer). das elektronische wörterbuch hingegen übersetzt unleserliche japanische schriften in leserliche texte. während meiner zeit in japan kaufte ich drei dieser dinge (hier im foto ein canon wordtank g50). den einen liess ich fallen und musste ihn ersetzen und der dritte war ein weihnachtsgeschenk an eine liebe freundin, die sich selber so etwas nie hätte leisten können (es gibt tatsächlich solche finanziellen gefälle auf der welt).

keitai no omoide
februar 2006: eine kurzreise zum archipel der mikawa-bucht. es blies ein kalter wind an dem tag. und doch war der strand voll mit spaziergängern.

keitai no omoide
märz 2006: ian aus den u.s.a. ein wohlerzogener junger mann mit einem grösseren wissen über japanisch als er wohl selber zugeben würde. ich schätze, er wird es noch weit bringen auf dieser welt. momentan arbeitet er in tokyo als übersetzer. treffen werden wir uns wohl kein zweites mal, aber ich hätte nichts dagegen.

keitai no omoide
märz 2006: die öffnungszeiten eines zoos in toyota.
auf dem schild steht folgendes:
vom 1. märz bis zum 30. november: von 10:00 bis 16:30
vom 1. dezember bis zum 28. februar: von 10:00 bis 16:30
hallo?
und was ist mit dem 29. februar?

keitai no omoide
mai 2006: die uhr in der grossen halle im bahnhof nagoya. beliebter treffpunkt und ein guter ort um mädels anzumachen (habe ich jedenfalls gehört). es gibt nicht viele interessantere dinge als der mischung zuzusehen, welche da japanische mode heisst. manchmal charmant, manchmal interessant (seltsam?) und manchmal einfach schrecklich. oh, und noch etwas: 80% der japanischen frauen können nicht richtig gehen in hochhackigen schuhen (assoziation: elefanten).

keitai no omoide
juli 2006: der sonnenaufgang vom gipfel des berg fuji um 5 uhr morgens und mit einer handykamera aufgefangen. lest meinen ausführlichen newsletter zum fuji. man kann es blödsinn nennen, aber den fuji sollte man besteigen. wenigstens einmal im leben. genau wie fallschirm springen, genau wie den geist lsd erweitern und 1. klasse fliegen.

keitai no omoide
dezember 2006: ein kafe in gamagori, heimat der insel takeshima und yamasas beliebtester lehrerin, yoshiguchi-sensei. werft einen blick auf die wunder japanischer architektur: der zweite stock nur halb so gross wie der erste und fast keine fenster. sarkastische naturen könnten jetzt natürlich sagen, die xenophobie der japaner äussere sich mehr in der architektur als in der kultur. und ein bisschen liegen sie damit nicht daneben.

keitai no omoide
märz 2007: das moderne trifft auf das altertümliche: origami (kunstvoll gefaltetes papier) und ein flachbildschirm. es ist dieser mix, der viele leute nach japan lockt (der bildschirm wurde allerdings in korea hergestellt). das vibrierende leben an orten wie in shibuya und die ansicht mäjestätischer berge wie des fuji.

so, damit wären wir auch schon wieder am ende. ich hoffe, es hat euch gefallen was ihr gelesen habt. und ich hoffe, etwas von euch zu hören, vor allem wenn ihr/du in einem der bilder seid. machts gut!

back to index